Mit dem Herzensprojekt Wünschewagen erfüllen rund 40 Freiwillige die Wünsche kranker Menschen und zaubern ihnen damit ein Lächeln ins Gesicht. Zu insgesamt 32 Fahrten durfte der Wünschewagen im Jahr 2021 aufbrechen. Dabei wurden 19.170 Kilometer zurückgelegt. Herbert Zwerger war jahrzehntelang als Angestellter und Freiwilliger beim Weißen Kreuz tätig. Nun ist er immer zur Stelle, wenn es darum geht, einen Wunsch zu erfüllen. Die Live-Redaktion hat mit ihm über das Projekt, aber auch über seine Motivation und seine Tätigkeit im Wünschewagen-Team gesprochen.
LIVE: Herr Zwerger, warum haben Sie sich nach Ihrer Pensionierung dazu entschieden, als Freiwilliger beim Wünschewagen mitzuwirken?
Herbert Zwerger: Als vor vier Jahren das Projekt Wünschewagen ins Leben gerufen wurde, habe ich sofort gemerkt, dass ich Lust hatte, mich trotz meiner Pensionierung und meinen sonstigen Aktivitäten beim Weißen Kreuz wieder auf etwas Neues einzulassen. Mich faszinierte die Idee, Menschen in besonderen Lebensmomenten zu begleiten und ihnen die Gelegenheit zu bieten, für kurze Zeit Abstand vom beschwerlichen Alltag zu nehmen und sich einen langersehnten Wunsch zu erfüllen.
LIVE: Welche Erfahrungen konnten Sie bisher machen und was war dabei Ihr tollstes Erlebnis?
Herbert Zwerger: Gleich bei der ersten Fahrt merkte ich, dass der Wünschewagen ein Dienst ist, den die Menschen sehr zu schätzen wissen, der sehr viel Freude bereitet und der mit großer Dankbarkeit sowie mit viel Anerkennung angenommen wird. Ich war dabei, als wir Personen vom Altersheim oder Krankenhaus noch einmal nach Hause brachten, die Teilnahme an der Hochzeit des Sohnes ermöglichten, ans Meer fuhren, Städte wie Florenz oder das Grab eines bekannten Malers besuchten, um nur einige erfüllte Wünsche zu nennen. Meine weiteste Fahrt ging nach London, um dort eine schwerkranke Frau im Krankenhaus abzuholen und sie wieder zurück in ihr zu Hause nach Südtirol zu bringen. Jede Fahrt hat ihre besonderen Höhepunkte und ist einmalig, und jeder erfüllte Wunsch bringt ein Gefühl der Bestätigung.
LIVE: Können Sie uns erklären, wie eine Wünschewagen-Fahrt abläuft?
Herbert Zwerger: Die Fahrten werden von Caritas und Weißem Kreuz organisiert. Dabei wird mit den Angehörigen genauestens abgeklärt, welche Bedürfnisse der Fahrgast hat und welche Wünsche im Vordergrund stehen. Uns Freiwilligen werden dann Datum, Ankunftszeit und der Zielort mitgeteilt. Und die weiteren Details müssen vor Ort mit den Angehörigen besprochen werden. Das Wünschewagen-Team richtet sich dabei immer soweit als möglich nach den Wünschen und Bedürfnissen des Fahrgastes.
LIVE: Vielen Dank für das Interview.