Nach den jüngsten Fällen von Corona-Infektionen in den Regionen Lombardei und Venetien hat sich die Arbeitsgruppe „Coronavirus“ des Südtiroler Sanitätsbetriebes auch am Samstag, 22. Februar getroffen, um die aktuelle Situation zu bewerten.
Es fand ein Treffen in der Generaldirektion des Sanitätsbetriebes mit den verantwortlichen Fachleuten aus den Bereichen Hygiene, Infektiologie und Notfallmedizin statt. Dabei ging es vor allem darum, die aktuelle Situation zu bewerten und auf der Grundlage der geltenden Leitlinien der WHO und des Gesundheitsministeriums die Situation engmaschig zu überwachen.
Für Südtirol gilt nach wie vor, dass die Situation unter Kontrolle ist. Derzeit werden 3 Patienten in der Abteilung für Infektiologie im Krankenhaus Bozen den Tests zur Feststellung einer möglichen Coronavirus-Infektion unterzogen, auch wenn diese Patienten nicht als Verdachtsfälle im engeren Fall klassifiziert werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden, sobald diese definitiv vorliegen, mitgeteilt. In der Sitzung der Task-force wurde auch ein Bettenplan erstellt, sollte es tatsächlich, unvorhergesehen wie in der Lombardei, zu mehreren Fällen einer Infektion kommen. Auch den Ärzten für Allgemeinmedizin wird innerhalb morgen eine Mitteilung hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise zugeschickt. „Wir überwachen die Situation ständig und kontinuierlich und halten uns strikt an die Leitlinien und Rundschreiben des Gesundheitsministeriums“, betont Pierpaolo Bertoli, geschäftsführender Sanitätsdirektor: „Sollten neue Maßnahmen beschlossen werden, werden diese unverzüglich auch in Südtirol umgesetzt.“ Für Montag ist ein Treffen mit dem Zivilschutz und den Ordnungskräften im Regierungskommissariat angesetzt, um Infos auszutauschen und sich präventiv abzustimmen.
Der wichtigste Hinweis an die Bevölkerung ist derzeit, dass Menschen mit grippeähnlichen Symptomen gebeten werden, mit dem Hausarzt telefonischen Kontakt aufzunehmen, anstatt direkt ins Ambulatorium oder in die Notaufnahme zu gehen. Weiters wird angeraten, die allgemeinen Hygienerichtlinien zur Infektionsvorbeugung zu beachten. Das Gesundheitsministerium hat diesbezüglich folgenden „10-Punkte-Katalog“ übermittelt:
- Häufiges Händewaschen
- Den nahen Kontakt mit Personen, die an akuten Atemwegsinfekten leiden, meiden
- Nicht in die Augen, Nase, oder Mund mit den Händen fassen
- Mund und Nase im Falle von Niesen oder Husten bedecken
- Keine antiviralen oder antibiotischen Medikamente einnehmen ohne ärztliche Verschreibung
- Oberflächen mit Desinfektionslösungen auf Chlor- oder Alkoholbasis reinigen
- Eine Maske nur dann tragen, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung besteht oder erkrankte Personen gepflegt werden
- Produkte „made in China“ und Pakete aus China sind nicht gefährlich
- Im Falle von Fieber oder Husten nach einem Aufenthalt in China, der weniger als 14 Tage her ist, kann die grüne Nummer 1500 angerufen werden
- Haustiere verbreiten das Coronavirus nicht
Quelle: Abteilung Kommunikation, Marketing und Bürgeranliegen des Südtiroler Sanitätsbetriebes (23.02.2020)