„5 Verletzte warten halbe Stunde“. So oder so ähnlich waren im letzten Sommer vielfach die Meldungen in den Medien, wenn es um Unfälle auf den verschiedenen Hauptverkehrsrouten des Landes ging. Das zunehmende Verkehrsaufkommen verstopft immer öfters unsere Straßen und es ist für die Rettungsdienste oft schwierig den Einsatzort zu erreichen. Vor diesem Hintergrund ist die Idee entstanden, im Weißen Kreuz eine Motorradstaffel zu gründen, wie es sie andernorts bereits seit einigen Jahren gibt. Diese Idee ist auch im Weißen Kreuz nicht neu und wurde 2006 schon einmal im Vorstand behandelt, aber nie umgesetzt. So haben im Sommer 2017 einige Köpfe ein entsprechendes Konzept erarbeitet, wo der Einsatz von Motorädern vor allem für folgende Zwecke als möglich erachtet wird: First Responder und Lageerkundung, ORG/MANV, Kontigenteinsätze mit dem Zivilschutz, Transport von dringenden Labor- und Blutproben, Sanitätsdienste, Stauhelfer, Sensibilisierungskampagnen, Soziale Dienste und Serviceleistungen.
Technische und organisatorische Inputs und Erfahrungen konnte man sich im Herbst auf der „75a Esposizione internazionale ciclo e motociclo“ in Mailand und bei einem Treffen im Dezember mit der Motorradstreife des BRK Augsburg-Land holen. Das entsprechende Konzept wurde im November in der Abteilungsleitersitzung besprochen und im Dezember bzw. Februar 2018 vom Vorstand erörtert und schließlich als zweijähriges Pilotprojekt genehmigt, das über die 5-Promille finanziert wird. Extern wurde das Projekt auch der Brennerautobahn AG unterbreitet, die sich bereiterklärt hat, das Projekt zu unterstützen. So ist anfangs an Tagen mit einem erfahrungsgemäß hohen Verkehrsaufkommen ein Streifendienst auf der A22 geplant, um im Anlassfall den Verkehrsteilnehmern adäquate Hilfe zukommen lassen zu können. Ende März fand ein Infoabend für alles Interessierten statt, wo das Projekt vorgestellt wurde. Am Infoabend nahmen 69 Personen teil, von denen bis zu Letzt 15 ausgewählt wurden, die das Pilotprojekt tragen werden. Im Mai/Juni werden diese 15 Personen ein 4-Stündiges Fahrsicherheitstraining im Safety Park absolvieren, wie vom Vorstand vorgegeben. Das Projekt soll sektionsübergreifend vom Standort Bozen aus betreut werden. Eine weitere Vorgabe des Vorstandes war die Erstellung eines Verhaltenskodex für die Mitglieder der Motorradstaffel, um klar festzulegen, wie man in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden will. Nach Ablauf der 2 Jahre wird sich der Vorstand mit dem Ergebnis befassen und eine Entscheidung über die Weiterführung bzw. Ausdehnung auf andere Standorte treffen.