Die Einsatzkräfte des Weißen Kreuzes werden zukünftig nicht nur mit Rettungswagen und Motorrädern unterwegs sein, sondern auch auf Pferden. Der Vereinsvorstand hat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Aktvierung einer Reiterstaffel gegeben. Damit will das Weiße Kreuz vor allem in Freizeitgebieten und bei Sportveranstaltungen die Rettungskette entscheidend verbessern.
Für Präsident Alexander Schmid handelt es sich dabei um eine schlüssige Entscheidung, die sowohl aus einsatztechnischer Sicht, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit viele Vorteile bringt. Pferde können Unfallstellen im unebenen Gelände, aber auch in den Fußgängerzonen der Städte sehr schnell erreichen. Auch bei Großveranstaltungen, die nur schwer zu überblicken sind, hat das Rettungspersonal hoch zu Ross einen besseren Überblick und kann schneller reagieren als die Teams am Boden. „Im Notfall gewinnen wir dadurch wertvolle Minuten“, betont der Präsident des Weißen Kreuzes, Alexander Schmid. Die Pferdestaffel sei deshalb eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Diensten.
Aktiviert wird die neue Einheit pünktlich zum 1. April in der Sektion des Weißen Kreuzes in Brixen. Hier habe sich in den vergangenen Monaten bereits eine Gruppe von passionierten Reitern gefunden, welche die Pferdestaffel vorerst als Pilotprojekt umsetzen werden. Geleitet wird die Einheit dabei von Hansjörg Meraner, selbst erfahrener Rettungssanitäter und Turnusleiter in der Sektion Brixen. Gemeinsam hat sich eine Arbeitsgruppe über Monate hinweg mit der Planung des Dienstes beschäftigt und war dabei im engen Austausch mit der Reiterstaffel des Deutschen Roten Kreuzes. Dort zählt der “Sanitätsdienst zu Pferd” bereits seit 2008 zu den festen Dienstleistungen der Hilfsorganisation.
Ausgestattet ist die Pferdestaffel mit einem Rettungsrucksack für eine Basismedikation sowie halbautomatischem Defibrillator und Tetra-Funkgeräten. Zum Einsatz kommen ausschließlich die für Südtirol typischen „Haflinger“, die sehr geduldig und trittsicher sind. Sie können Schlamm, steiles Gelände und enge Wege mühelos passieren und so schnell zum Einsatzort gelangen. Gleichzeitig handelt es sich dabei um sehr besonnene Tiere, die auch im Rahmen von größeren Sanitätsdiensten keine Scheu vor großen Menschenansammlungen haben.
Bei der Betreuung der Pferde kommt einmal mehr Unterstützung aus der Bevölkerung. So werden die Tiere außerhalb ihrer Dienstzeit kostenlos bei einer Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe der Rettungswache in Brixen untergebracht. Präsident Alexander Schmid zeigt sich erfreut über die Einführung des neuen Dienstes und bedankt sich allen freiwilligen Mitarbeitern für die große Unterstützung.
In eigener Sache: Beim oben angeführten Artikel handelt es sich um einen Aprilscherz. Wir hoffen, alle haben sich damit gut unterhalten.