Mitte der 1970er Jahre erkannte man im Sarntal die Notwendigkeit, eine eigene Rettungsdienststelle des Weißen Kreuzes zu eröffnen. Dieser Wunsch wurde vor allem von der Sarner Bevölkerung geäußert. Einige schwere Unfälle und die Errichtung des Skigebietes in Reinswald trugen dazu bei, dieses wichtige Vorhaben voranzutreiben. Dieser Wunsch wurde vom damaligen SVP-Ortsobmann Josef Gasser im Ortsausschuss zur Sprache gebracht. Auch dort wurde die Notwendigkeit einer eigenen Rettungsstelle für das Sarntal erkannt. Neben Josef Gasser erklärten sich auch der damalige Vizebürgermeister Franz Kienzl sowie Alois Hochkofler, Andreas Hofer und Josef Stofner bereit, dieses Vorhaben mitzutragen und sich für dessen Umsetzung stark zu machen. Am 10. September 1976 kam es dann zur Gründung der Sektion Sarntal im Weißen Kreuz im Gasthaus „Zum Hirschen“ in Sarnthein. Franz Kienzl wurde zum ersten Sektionsleiter gewählt. Die nötigen Räume für die Unterbringung der ersten Rettungsstelle wurden von der Verwaltung des Sarner Spitals im ehemaligen Schafferhaus in Sarnthein kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Spätherbst des Jahres 1976 konnte inoffiziell mit dem Rettungsdienst begonnen werden. Am 8. Dezember 1976 wurden die Rettungsstelle und das erste Einsatzfahrzeug von Dekan P. Stanislaus Mair OT feierlich gesegnet. Im Mai 1980 wurde der damalige Sektionsleiter Franz Kienzl zum Bürgermeister der Gemeinde Sarntal gewählt. Sein Nachfolger im Sektionsleiteramt wurde Josef Unterkalmsteiner, der die Sektion Sarntal bis Oktober 1999 mit viel Einsatz und Geschick leitete.
Im Laufe der 1980er Jahre kam man bald zur Erkenntnis, dass die Ausbildung der freiwilligen Helfer den Anforderungen nicht immer gerecht werden kann. So ergab sich eine enge Zusammenarbeit mit den Kameraden des Bayerischen Roten Kreuzes in Füssen, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen den freiwilligen Helfern im Sarntal weitergaben. Aufgrund der ständig steigenden Einsätze wurde Mitte Mai 1984 mit dem Bau der neuen Weiß-Kreuz-Stelle mit Aufenthaltsraum, Büro, Schlafzimmern für vier Personen, Magazin, Garagen und Lehrsaal begonnen. Auch die Anschaffung eines weiteren Fahrzeuges wurde dank der Spenden der Sarner Bevölkerung ermöglicht. Im Jahr 1993 wurde der Sektionssitz um eine zweite Garage erweitert. Im Jahr 2000 wurde in einer schwierigen Phase Alois Hofer zum Sektionsleiter gewählt. Er leitete die Geschicke der Sektion bis Mai 2014 mit großem Einsatz.
Die freiwilligen Helfer waren und sind das Rückgrat der Sektion Sarntal. 25 Jahre lang – von 1976 bis zum 25-jährigen Bestehen im Jahr 2001 – wurden alle Dienste ausschließlich von freiwilligen Helfern abgedeckt. Erst die steigende Anzahl von Krankentransporten und Einsätzen machte es im Jahr 2002 notwendig, dass zwei Mitarbeiter festangestellt wurden. Der gesamte Wochenenddienst und Nachtdienst sowie ein Teil des Tagdienstes an Werktagen, an denen ein bis zwei Freiwillige im Dienst sind, werden bis heute von freiwilligen Helfern geleistet.
Im Jahr 2008 wurde die Stelle abermals erweitert. Im neu errichteten Obergeschoss wurden zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer sowie der Umkleideraum untergebracht.